GM After Work | Der Raub der Mona Lisa – Wie entstehen Werte im Kunstmarkt?

Wir freuen uns auf die Kunstexpertin / Sachverständige Cornelia Eckardt und über Einblicke zu Kunst als Wertanlage.

GM After Work | Der Raub der Mona Lisa – Wie entstehen Werte im Kunstmarkt?
GM After Work | Der Raub der Mona Lisa – Wie entstehen Werte im Kunstmarkt?

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GM Clubraum bei Zoom (Mitglieder)

Veranstalter

German Mittelstand

Termine

Wir treffen uns zu World Work Weinchen im Cyberspace. Für eure Getränke und Verpflegung sorgt ihr selbst, genauso wie für einen gemütlichen Platz mit vernünftiger technischer Anbindung. Wir sorgen dafür immer mal wieder für interessante neue Kontakte und inspirierende Gesprächspartner.

Diesmal:

Die Mona Lisa von Leonardo da Vinci gilt heute als das berühmteste Gemälde der Welt. Jeder kennt sie! Selbst dem „Kunstbanausen“ ist sie ein Begriff. Das war aber nicht immer so. Noch vor 150 Jahren war die Mona Lisa gewissermaßen ein Kunstwerk unter den vielen Gemälden der Sammlung des Louvres.

Aufgrund ihrer hohen künstlerischen Qualität galt dieses Bildnis einer jungen Florentinerin von Leonardo da Vinci unter Kunstkennern seit jeher als Meisterwerk, aber der breiten Masse war die Mona Lisa kein Begriff.

Um letztendlich zu Weltruhm zu gelangen, musste die Mona Lisa erst einmal verschwinden....

Was nämlich die wenigsten wissen: Das Verschwinden der Mona Lisa zu Beginn des 20. Jahrhunderts gilt als der spektakulärste Kunstraub aller Zeiten. Niemals erzeugte ein großer Kunstdiebstahl so viel Wirbel – und ist danach so sehr in Vergessenheit geraten!

Was geschah?

Am 21. August 1911 wurde die Mona Lisa von dem Italiener Vincenzo Peruggia gestohlen. Dieser war zur Tatzeit im Louvre als Handwerker beschäftigt und hatte sich über Nacht – in einem Schrank versteckt im Museum einschließen lassen. So konnte er unbemerkt das Bild aus dem Rahmen lösen und am nächsten Morgen unter seinem Kittel aus dem Museum schmuggeln.

Über zwei Jahre blieb das Gemälde verschollen und der Diebstahl ungeklärt, was zu wilden Spekulationen in allen nennenswerten europäischen Zeitungen führte. Sogar Pablo Picasso wurde zeitweilig verdächtigt, an dem Diebstahl beteiligt gewesen zu sein, da er aus zweifelhafter Quelle Diebesgut in Form von Bronze-Stauen erworben hatte.


Für den Louvre bedeutete die ganz Angelegenheit in Riesenskandal. Die Regierung entließ den Museumsdirektor und drei Wochen beherrschte die Geschichte die Titelseiten aller nennenswerten Zeitungen. Der leere Rahmen der Mona Lisa wurde zum Besuchermagnet. Zahlreiche Bürger strömten in den Louvre, um die leere Stelle an der Wand mit eigenen Augen zu sehen.

Man schätzt gewisse Dinge erst, wenn sie nicht mehr da sind!

Und da das Original fehlte, sorgten zahlreiche Reproduktionen des Gemäldes dafür, dass sich die breite Öffentlichkeit ein Bild von dem verschwundenen Gemälde machen konnte. Postkartengroße Abbilder der Mona Lisa wurden vor dem Museum von fliegenden Händlern verkauft.

Während des gesamten Wirbels um ihr Verschwinden befand sich die Mona Lisa in unmittelbarer Nähe zum Louvre, nämlich verborgen in einer Nische in der Arbeiterwohnung von Vincenzo Peruggio. Dieser sah es als seine Pflicht als italienschier Staatsbürger die Mona Lisa in ihre Heimat Italien zurückzubringen und bot das Gemälde am 12. Dezember 1913, also über 2 Jahre nach dem spektakulären Diebstahl dem Florentiner Kunsthändler Alfredo Geri zum Kauf an. Dieser erkannte das Original bei einer geheimen Besichtigung in einem Hotelzimmer und informierte die Polizei. Am 14 Januar 1914 feierte der Louvre die Rückkehr der ML mit einer fulminanten Ausstellungseröffnung.

Dass das Gemälde nach so langer Zeit unversehrt wieder auftauchte glich einem Wunder. So umgibt die Mona Lisa eine Aura des Geheimnisvollen und Mythischen. Neben der rätselhaften Darstellung dieser jungen Dame, über deren Herkunft bis heute ebenfalls viel spekuliert wird, hat das Verschwinden und Wiederauftauchen des Gemäldes einen Mythos geschaffen, der die Leute weltweit in seinen Bann zieht.

Was ist aber nun die Mona Lisa genau wert?

Nun das lässt sich nicht beziffern – denn als Meisterwerk ist sie tatsächlich unbezahlbar. Aber das derzeit teuerste Gemälde aller Zeiten wurde im Vorfeld seiner Versteigerung als die „Männliche Mona Lisa“ bezeichnet!

Im November 2017 sorgte die Versteigerung des Leonardo da Vinci
zugeschriebenen Gemäldes „Salvator Mundi“ für großes Aufsehen als der Hammer bei 450.000.000 USD fiel. Nicht nur der Rekordpreis von 450 Mio USD, sondern auch die spektakuläre Vermarktung durch das Auktionshaus Christie‘s im Vorfeld der Versteigerung erregte weltweit die öffentliche Aufmerksamkeit.

Das Auktionshaus Christie’s bediente sich ganz gezielt der Berühmtheit der Mona Lisa und deren besonderen Aura, um dieses Gemälde zu vermarkten. Und das war auch notwendig: Denn ob Leonardo da Vinci tatsächlich das Bild „Salvator Mundi“ gemalt hat, ist mehr als fraglich. Aufgrund der mangelnden Qualität der Ausführung geht die Mehrheit der Experten von einer Werkstattarbeit aus. Das bedeutet, dass nicht Leonard da Vinci das Bild gemalt hat, sondern einer oder mehrerer seiner Gehilfen mit der Ausführung des Gemäldes betraut waren. Bei einem direkten Vergleich dieses Bildes mit der Mona Lisa – man machte sich die Mühe und legte beide Gemälde nebeneinander – sei der Unterschied in der künstlerischen Qualität nicht zu leugnen, hieß es von Expertenkreisen. Im besten Fall stammt die Komposition des Gemäldes von Leonardo da Vinci. Die Mehrheit der Experten ist sich einig, es spricht mehr gegen Leonardo als Maler als dafür.

Wir haben hier also wahrscheinlich gar keinen „echten“ Leonardo da Vinci!

Dazu kommt, dass das Gemälde stark beschädigt ist, was eigentlich ein deutlicher Grund für eine Wertminderung darstellt. Und trotzdem entwickelte sich das Gemälde gewissermaßen zum Auktions-Hit und geht mit einem Wert von 450 Mio USD in die Geschichte ein.

Und so kommen wir von der Mona Lisa zu den Phänomenen des Kunstmarkts: An dem Beispiel der männlichen Mona Lisa zeigt sich nämlich die ganze Irrationalität und Extravaganz der Kunstbranche.
Denn der Rekord-Preis ist nicht zuletzt das Ergebnis einer professionellen und gezielten Marketing-Strategie. Die Marketing-Experten von Christie’s stellten im Vorfeld der Auktion ganz gezielt die Verbindung zu dem weltberühmten Gemälde der Mona Lisa her und transportierten auf diese Weise etwas von der besonderen Aura und des Mystischen auf das vermeintliche Leonardo-Gemälde. Außerdem ging das Gemälde vor der Auktion auf Welttournee und wurde in exklusiven Veranstaltungen einem ausgewählten Publikum in New York, London, Hong Kong und San Fransico gezeigt. Die Versteigerung wurde buchstäblich inszeniert: Denn Christie‘s warf für dieses besondere Gemälde die generellen Gepflogenheiten der Versteigerung über Bord. Anders als üblich wurde das Gemälde nämlich nicht in einer Versteigerung der „Alten Meister“ angeboten, sondern kam bei einer Auktion für zeitgenössische Kunst zum Aufruf, also genau in dem Umfeld, in dem Rekordpreise erzielt werden. Denn es sind vor allem die Gemälde zeitgenössischer Künstler oder Kunstwerke der Maler der klassischen Moderne, die immer wieder durch Rekordsummen von sich Reden machen.

Auf diese Weise gelang es Christie‘s durch eine Reihe geschickter „Schachzüge“ über die tatsächlichen Fakten hinwegzutäuschen und trotz erheblicher Zweifel an der „Echtheit“ des Gemäldes einen Rekordpreis zu generieren und somit das teuerste Gemälde aller Zeiten zu schaffen.

Was bedeutet nun dieses Beispiel für die Investition in Kunst?!

Viele stehen dem Kunstmarkt gerade aufgrund solcher Phänomene sehr kritisch gegenüber und das zu Recht. Denn die Investition in Kunst ohne ein fundiertes Fachwissen und genaue Kenntnisse des Marktes gleicht einem Lotteriespiel. Und auch mit den entsprechenden Informationen ist der Kunstmarkt derart irrational, dass über den künftigen Erfolg oder Misserfolg eines Künstlers nur spekuliert werden kann.

Wie aber kann man dennoch an den enormen Preissteigerungen im Kunstmarkt partizipieren?

Die Kunst bei der Investition in Kunst ist es, wie bei nahezu jeder Art der Geldanlage, zum richtigen Zeitpunkt die richtige Kaufentscheidung zu treffen.
Bei der Investition in renommierte, weltbekannte Künstler, die sehr teuer gehandelt werden, muss man meist schon sehr hohe Summen aufbringen, um überhaupt ein entsprechendes Kunstwerk zu erwerben. Die Wahrscheinlichkeit, dass man hier ein beständiges Kunstwerk erworben hat ist relativ hoch, da die Künstler schon einen gewissen Bekanntheitsgrad und ihre Kunst die Akzeptanz der Fachwelt erreicht haben. Allerdings sinkt die Chance, an künftigen Preissteigerungen zu partizipieren, je höher der Einstiegspreis ist.

Investiert man dagegen in zu unbekannte Künstler, besteht die Gefahr, dass diese den Sprung in die anerkannte Kunstwelt nicht schaffen.
Als rentable Anlage gilt deshalb die Investition in Künstler, die nicht mehr ganz am Anfang ihrer Kariere stehen und schon einige Erfolge zu verzeichnen haben. Hier ist der anfängliche Kapitaleinsatz überschaubar und bietet deshalb Potential an künftigen Erfolgen zu partizipieren. Allerdings lässt sich trotz vielversprechender Parameter der Erfolg eines Künstlers nie mit Sicherheit voraussagen.

Trotz all dieser Unsicherheiten gibt es doch einige hilfreiche Anhaltspunkte über die Mechanismen des Kunstmarkts, die zumindest einen Hinweis auf künftige Erfolge geben können. Einige Experten vertreten die Meinung, dass im Grund nur 3 Personen notwendig sind, um aus einem Künstler einen Weltstar zu machen. Diese sind: ein guter Galerist, der die Kunst professionell vermarktet, ein Journalist der durch Artikel in Fachzeitschriften oder überregionalen Zeitungen, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf einen Künstler lenkt und ein berühmter Sammler, der die Kunst des Künstlers sammelt.

All diese Indikationen bieten eine gewisse Orientierung. Und dennoch eine Verlässlichkeit auf die künftigen Erfolge eines Künstlers und somit auch auf zugesicherte Renditen gibt es schlichtweg nicht. Denn letztendlich sind Kunstwerke

Unikate, deren Preise sich auch durch Emotionen, subjektive Präferenzen und weitere unkalkulierbare Faktoren bilden.
Deshalb sind auch Investoren, die ihr Geld in Kunst anlegen, am besten beraten, wenn sie sich nach dem eigenen Geschmack richten. Man sollte nur die Kunst kaufen, die einem auch tatsächlich gefällt. Mit etwas Glück hat man den richtigen Riecher und der Künstler entwickelt sich zum weltberühmten Star.

Dort findet die Veranstaltung statt.

Für Mitglieder:

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